Ausbildung 4.0 Lesezeit 2 Min.

Aufholbedarf bei der digitalen Ausbildung

Obwohl die Digitalisierung viele Chancen bietet, bereitet nur ein Teil der Ausbildungsbetriebe den Nachwuchs umfassend auf die Arbeit mit Computern und Co. vor. Ausbildungsnetzwerke können helfen, den Anteil zu erhöhen.

Kernaussagen in Kürze:
  • Rund jeder dritte Ausbildungsbetrieb zählte im Jahr 2022 zu den sogenannten digitalen Vorreitern beziehungsweise zu den Ausbildungsunternehmen 4.0.
  • Diese Unternehmen tauschen sich am häufigsten mit anderen Akteuren aus, darunter vor allem Berufsschulen, andere Ausbilder oder die Bundesagentur für Arbeit.
  • Ausbildungsnetzwerke könnten auch digitalen Nachzüglern und dem großen Mittelfeld helfen, ihre Ausbildung künftig digitaler zu gestalten.
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Ob für die Kommunikation im Team oder die mobile Zusammenarbeit – die Digitalisierung bietet Unternehmen und ihren Mitarbeitern zahlreiche Möglichkeiten, die in der analogen Arbeitswelt nicht vorhanden sind.

Der digitale Wandel kann auch die berufliche Ausbildung aufwerten und verbessern. Wie gut das schon funktioniert, hat das Netzwerk Q 4.0 untersucht (Grafik):

Rund jeder dritte Ausbildungsbetrieb zählte im Jahr 2022 zu den sogenannten digitalen Vorreitern beziehungsweise zu den Ausbildungsunternehmen 4.0.

In so viel Prozent der Unternehmen erreichte die Ausbildung diesen Digitalisierungsgrad Download: Grafik (JPG) herunterladen Grafik (EPS) herunterladen Tabelle (XLSX) herunterladen

Die Ausbilder dort vermitteln digitale Kompetenzen besonders intensiv, nutzen häufig digitale Lernmedien und machen sich regelmäßig mit der neuesten Technik in ihrem Unternehmen vertraut.

Die digitalen Vorreiter tauschen sich am häufigsten mit anderen Ausbildungsakteuren aus – den engsten Kontakt haben sie mit den Berufsschulen.

Außerdem tauschen sich die Ausbildungsunternehmen 4.0 am häufigsten mit anderen Akteuren zu Ausbildungsfragen aus – beispielsweise mit Ausbildern aus anderen Unternehmen oder der Bundesagentur für Arbeit.

Besonders gut vernetzt sind sie mit den Berufsschulen. Rund zwei Drittel der digitalen Vorreiter stehen mit diesen in regelmäßigem Kontakt. Das läuft jedoch nicht immer reibungslos: Das unterschiedliche Tempo der Digitalisierung sehen rund 70 Prozent der Ausbildungsunternehmen 4.0 als Herausforderung in der Kooperation mit den Berufsschulen.

Doch auch viele Unternehmen haben noch Nachholbedarf in Sachen digitaler Ausbildung. Zwar nimmt seit der ersten Erhebung im Jahr 2019 der Digitalisierungsgrad in den Betrieben kontinuierlich zu, dennoch bildet noch immer etwa ein Fünftel der Befragten kaum digital aus – sie gelten daher als digitale Nachzügler. Anders als die digitalen Vorreiter stehen sie nur mit wenigen Netzwerkpartnern im Austausch.

Vermutlich sind ihnen die Vorteile von Netzwerken und digitaler Ausbildung bisher nicht so bekannt.

Um das Potenzial der digitalen Ausbildung weiter auszuschöpfen, müssen die Nachzügler – und auch das große digitale Mittelfeld – künftig aktiver werden.

Ausbildungsnetzwerke können hier einen wichtigen Beitrag leisten, weil sich beispielsweise Unternehmen mit unterschiedlichem Digitalisierungsgrad über Ideen und Erfahrungen austauschen können.

Außerdem sind die gemeinschaftliche Weiterbildung von Berufsschullehrkräften und Ausbildern sowie eine engere Zusammenarbeit mit Lernorten wie der Berufsschule wichtig. Dann wird die Digitalisierung in der Ausbildung ein durchschlagender Erfolg.

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