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Bauwirtschaft in Zahlen

Der Bausektor ist einer der wichtigsten Wirtschaftszweige Deutschlands. In den vergangenen Jahren hatte sie allerdings mit Problemen zu kämpfen.

Kernaussagen in Kürze:
  • Der Anteil der Bauinvestitionen von Staat, Unternehmen und Privathaushalten an allen Investitionen in Deutschland ist in den vergangenen 20 Jahren um rund 11 Prozentpunkte gesunken.
  • Dabei muss Deutschland angesichts bröckelnder Straßen, maroder Brücke und veralteter Wohn- und Schulgebäude unbedingt Geld in die Hand nehmen, um wettbewerbsfähig zu bleiben.
  • Zudem trifft der allgegenwärtige Fachkräftemangel auch den Bausektor: Ende 2023 gab es in den mehr als 70 Bauberufen rund 116.000 offene Stellen.
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Kapitalstock. 84 Prozent des gesamten volkswirtschaftlichen Kapitalstocks der Bundesrepublik entfallen auf Bauten – dazu zählen neben Gebäuden zum Beispiel Straßen, Brücken, Tunnel und Parks. Seit 1991 ist das verbaute Bruttoanlagevermögen hierzulande von rund 14,4 Billionen Euro um mehr als zwei Drittel auf gut 24,1 Billionen Euro gestiegen. Das ist vor allem auf den Wohnbaubestand zurückzuführen, der 2023 rund 60 Prozent der Gesamtsumme ausmachte.

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Investitionen. Zwar stiegen die Investitionen von Staat, Unternehmen und Privathaushalten in den Jahren vor der Coronapandemie kontinuierlich, der Anteil der Bauinvestitionen daran ging allerdings zurück. 2003 entfielen noch 65 Prozent der gesamten Investitionen auf diesen Sektor, 20 Jahre später waren es rund 11 Prozentpunkte weniger. Verantwortlich dafür ist vor allem die seit zwei Dekaden stagnierende Investitionstätigkeit des Staates im Baugewerbe – dabei muss Deutschland angesichts bröckelnder Straßen, maroder Brücken und veralteter Wohn- und Schulgebäude unbedingt Geld in die Hand nehmen, um wettbewerbsfähig zu bleiben (siehe "Deutschland braucht Investitionen von 600 Milliarden Euro").

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Wertschöpfung. Die Bauwirtschaft steuerte im Jahr 2019 mehr als 5 Prozent zur gesamten Bruttowertschöpfung in Deutschland bei – rechnet man die Vorleistungen ein, waren es sogar 7,5 Prozent. Aufgrund gestiegener Zinsen, höherer Energie- und Materialkosten sowie Lieferengpässen sank die Wertschöpfung im Baugewerbe zuletzt aber – im vergangenen Jahr lag sie real um 6,4 Prozent unter dem Niveau des Jahres 2019.

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Arbeitsmarkt. Der allgegenwärtige Fachkräftemangel beschäftigt auch den Bausektor. Ende 2023 gab es in den mehr als 70 verschiedenen Bauberufen rund 116.000 offene Stellen für Personen mit entsprechender Ausbildung – fast doppelt so viele wie Ende 2010. Besonders dramatisch ist die Situation in der Bauelektrik und dem Tiefbau, beide Jobs zählen zu den fünf größten Engpassberufen in Deutschland. Und Besserung ist nicht in Sicht: 2023 blieb rund jeder sechste Ausbildungsplatz in der Bauwirtschaft unbesetzt.

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