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Besonders viele Azubis im MINT-Bereich

Um dem Fachkräftemangel entgegenzuwirken, setzen Unternehmen in einigen Branchen – vor allem im MINT-Bereich – stark auf die Berufsausbildung. Beim Werben um den Nachwuchs gibt es aber noch Potenzial.

Kernaussagen in Kürze:
  • Im Jahr 2023 blieben in Deutschland rund 317.000 Stellen unbesetzt, für die in der Regel eine Berufsausbildung erforderlich wäre.
  • Um die Fachkräftelücke zu verringern, bilden die Unternehmen in den gefragten Berufen verstärkt aus – in der Softwareentwicklung gab es im vergangenen Jahr besonders viele Ausbildungsanfänger.
  • Damit die Unternehmen künftig noch mehr Azubis rekrutieren können, müssen sie beispielsweise Abiturienten die Vorteile einer Ausbildung gegenüber einem Studium aufzeigen.
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Genug Arbeit, zu wenige Leute: Allein im vergangenen Jahr blieb hierzulande mehr als eine halbe Million Stellen unbesetzt – für rund 317.000 davon ist in der Regel eine Berufsausbildung erforderlich.

Um die Lücke zu schließen, ist die Ausbildung eigener Fachkräfte für viele Betriebe ein zentraler Ansatzpunkt. Besonders viel wird relativ betrachtet in einigen MINT-Berufen ausgebildet. An der Spitze stand 2023 ein Informatikberuf (Grafik):

In der Softwareentwicklung kamen knapp 33 Ausbildungsanfänger auf 100 sozialversicherungspflichtig Beschäftigte in dieser Berufsgattung.

So viele Ausbildungsanfänger gab es je 100 sozialversicherungspflichtig Beschäftigte in diesen Berufsgattungen in Deutschland im Jahr 2023 Download: Grafik (JPG) herunterladen Grafik (EPS) herunterladen Tabelle (XLSX) herunterladen

Tiermedizinische Fachangestellte und Mechatroniker waren mit 18,4 beziehungsweise 18,1 Ausbildungsanfängern je 100 Beschäftigte ebenfalls sehr gefragt bei den Unternehmen.

Zum Vergleich: Im Schnitt gab es bundesweit nur 4,8 Ausbildungsanfänger pro 100 sozialversicherungspflichtig Beschäftigte, wenn man jene Berufe mit 10.000 oder mehr Beschäftigten betrachtet.

In den meisten Berufsgruppen, die viel ausbilden, ist auch die Fachkräftelücke groß – um noch mehr auszubilden, fehlen häufig die passenden Bewerber.

Neben fehlenden Fachkräften haben die Berufsgruppen mit vielen Ausbildungsanfängern noch eine weitere Gemeinsamkeit: Bei den meisten stieg die Zahl der Beschäftigten in den vergangenen zehn Jahren überdurchschnittlich stark.

Damit künftig weniger Arbeitsplätze unbesetzt bleiben, würden viele Unternehmen gerne noch mehr ausbilden als bisher – sie finden allerdings oft nicht genügend passende Bewerber:

In der Zimmerei, bei Hotelfachleuten und in der Kältetechnik blieb zuletzt fast jede fünfte Ausbildungsstelle frei.

Weniger Probleme gibt es dagegen in der Informatik und bei tiermedizinischen Fachangestellten. Dort liegt der Anteil besetzter Stellen deutlich über dem gesamtwirtschaftlichen Schnitt von 86 Prozent.

Um noch mehr Ausbildungsplätze zu vermitteln, müssen Betriebe und potenzielle Azubis besser zueinanderfinden. Hierfür sollten Unternehmen stärker auf ihre Angebote aufmerksam machen – beispielsweise, indem sie Abiturienten die Vorteile eines Ausbildungsberufs gegenüber einem Studium zeigen.

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