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EU: Wo das Leben besonders teuer ist

Dänemark, Irland, Luxemburg – das sind die drei EU-Staaten, in denen die Preise für Konsumgüter im Jahr 2023 besonders hoch waren. Sehr günstig lebt es sich laut Eurostat dagegen in drei osteuropäischen Staaten.

Kernaussagen in Kürze:
  • In Dänemark, Irland und Luxemburg mussten die Bürger im europäischen Vergleich 2023 besonders hohe Preise für vergleichbare Konsumgüter zahlen.
  • Polen, Rumänien und Bulgarien landeten am anderen Ende des Preisniveau-Rankings.
  • Einwohner in Deutschland mussten etwa 10 Prozent mehr für Waren und Dienstleistungen ausgeben als im EU-Schnitt – das bedeutet: Platz zehn in der Rangliste.
Zur detaillierten Fassung

Bei Spitzenreiter Dänemark lag das Preisniveau für die von den privaten Haushalten konsumierten Waren und Dienstleistungen mehr als 43 Prozent über dem europaweiten Durchschnitt. Deutschland landet im Ranking „nur“ auf dem zehnten Platz, knapp hinter dem größten westlichen Nachbarn (Grafik):

In der Bundesrepublik und in Frankreich mussten die Einwohner im Jahr 2023 für vergleichbare Konsumgüter jeweils etwa 10 Prozent mehr zahlen als im EU-Schnitt.

Preisniveau der Konsumausgaben in den teuersten Mitgliedsstaaten der Europäischen Union im Jahr 2023, EU-Durchschnitt = 100 Download: Grafik (JPG) herunterladen Grafik (EPS) herunterladen Tabelle (XLSX) herunterladen

Am anderen Ende der Rangliste finden sich Polen, Rumänien und Bulgarien. In letztplatzierten Bulgarien war das Preisniveau von Konsumgütern gut 40 Prozent niedriger als im europäischen Mittel.

Die Preisniveaus unterscheiden sich in den Staaten der EU erheblich – besonders teuer ist das Leben in Dänemark, sehr günstig in Bulgarien.

In den sechs EU-Beitrittskandidaten, die Eurostat in der Analyse ebenfalls berücksichtigt, lagen die Konsumgüterpreise überall unter 70 Prozent des EU-Durchschnitts. Das teuerste europäische Land, für das Daten verfügbar sind, war derweil die Schweiz – hier betrug das Plus im Vergleich zum Durchschnitt fast drei Viertel.

Länderübergreifende Vergleiche der Preisniveaus sind grundsätzlich sinnvoll, weil höhere Preise in einem Staat dazu führen können, dass sich das höhere Bruttoinlandsprodukt nicht zwingend in mehr Kaufkraft niederschlägt.

Für einzelne Produktgruppen waren die Preisunterschiede übrigens noch beträchtlich größer als über alle Warengruppen hinweg:

Alkohol und Tabakwaren kosteten in Irland 111 Prozent mehr als im Durchschnitt, während sie in Bulgarien 34 Prozent günstiger waren. Die Iren mussten also das 3,2-Fache für Wein, Bier oder Schnaps zahlen.

Bei Restaurant- und Hoteldienstleistungen war ebenfalls Bulgarien mit 52 Prozent des EU-Schnitts besonders günstig, wohingegen in Dänemark 52 Prozent mehr als im Schnitt fällig wurden.

Kleidung rangiert in der Liste der höchsten Preisunterschiede innerhalb der EU auf Rang drei: In Spanien kosteten Klamotten fast 20 Prozent weniger, in Dänemark fast ein Drittel mehr als im europaweiten Mittel.

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