Brandschutz Lesezeit 2 Min.

Feuerwehren in Europa unterschiedlich aufgestellt

Ob Naturkatastrophe oder Großbrand – die Arbeit der Feuerwehren ist europaweit gefragt. Gleichwohl unterscheidet sich der Anteil der hauptberuflichen Floriansjünger je nach Land gewaltig, ebenso die Ausgaben der einzelnen Regierungen für den Brandschutz.

Kernaussagen in Kürze:
  • Im Jahr 2023 arbeiteten mehr als 362.000 hauptberufliche Feuerwehrleute in der Europäischen Union.
  • Anteilig sind in Kroatien die meisten Personen bei der Feuerwehr beruflich tätig – im Jahr 2023 waren es 0,49 Prozent aller Beschäftigten. In Deutschland betrug der Anteil 0,14 Prozent.
  • Für den Schutz vor Feuer gaben die EU-Staaten 2022 insgesamt 37,8 Milliarden Euro aus.
Zur detaillierten Fassung

Es ist alles eine Sache der Perspektive – auch die Zahl der hauptberuflichen Feuerwehrleute in der Europäischen Union: Auf der einen Seite machten diese im Jahr 2023 lediglich 0,18 Prozent aller Beschäftigten in der EU aus, auf der anderen Seite entspricht das mehr als 362.000 Personen und damit in etwa so vielen Menschen, wie in der Ruhrgebietsstadt Bochum leben.

Anteilig arbeiten in Kroatien die meisten Personen bei der Feuerwehr – im Jahr 2023 waren es 0,49 Prozent aller Beschäftigten. Absolut gesehen bedeutet das knapp 8.000 Menschen. Anders in Deutschland (Grafik):

In der Bundesrepublik beträgt der Anteil der hauptberuflichen Floriansjünger lediglich 0,14 Prozent aller Beschäftigten.

So viel Prozent der Beschäftigten im jeweiligen EU-Land im Jahr 2023 waren hauptberufliche Feuerwehrleute Download: Grafik (JPG) herunterladen Grafik (EPS) herunterladen Tabelle (XLSX) herunterladen

Das bedeutet Rang 17 unter all jenen Mitgliedsländern, für die Zahlen verfügbar sind. Dahinter verbergen sich gleichwohl fast 62.000 Menschen, so viele wie nirgendwo sonst in der EU.

Anteilig die wenigsten Feuerwehrmänner und -frauen gibt es derweil mit 0,05 Prozent aller Beschäftigten in den Niederlanden, absolut betrachtet in Zypern mit rund 1.400 Personen – wobei aus Dänemark, Irland, Luxemburg, Malta, Österreich und der Slowakei keine Zahlen vorliegen.

Ausgaben für den Feuerschutz

Im Jahr 2022 gaben die EU-Staaten insgesamt 37,8 Milliarden Euro für den Schutz vor Feuer aus. Das waren knapp 8 Prozent mehr als im Vorjahr und im Durchschnitt 0,5 Prozent der Staatsausgaben. Dieser Anteil hat sich seit dem Jahr 2016 nicht verändert, meldet Eurostat.

Am meisten war demnach Rumänien die Arbeit seiner Feuerwehren wert – 0,7 Prozent der gesamten Staatsausgaben. Mit 0,1 Prozent des staatlichen Budgets floss in Dänemark am wenigsten in die Brandbekämpfung, während Deutschland auf 0,6 Prozent kam. Darin enthalten sind neben Gebäuden und Fahrzeugen unter anderem die Gehälter der hauptamtlichen Feuerwehrleute:

Laut Deutschem Feuerwehrverband waren hierzulande zum Jahresende 2021 knapp 36.000 Personen in einer Berufsfeuerwehr beschäftigt; hinzu kamen noch einmal fast genauso viele in einer Werkfeuerwehr.

Ihnen standen mehr als eine Million Personen zur Seite, die in einer freiwilligen Feuerwehr aktiv waren. Hinzu kamen rund 300.000 Mitglieder der Jugendfeuerwehren.

Im Jahr 2022 gaben die EU-Staaten insgesamt 37,8 Milliarden Euro für den Schutz vor Feuer aus – im Durchschnitt 0,5 Prozent der Staatsausgaben.

Deutschlands Feuerwehren sind übrigens noch immer fest in Männerhand – in den freiwilligen Feuerwehren lag die Frauenquote bei knapp 11 Prozent, in den Berufsfeuerwehren sogar unter 3 Prozent. Doch es besteht Hoffnung auf mehr weibliche Beteiligung: Von allen jungen Menschen, die sich Ende 2021 in der Feuerwehrjugend engagierten, waren immerhin knapp 30 Prozent Frauen.

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