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Flugverkehr: Aufschwung nach Corona

Die Coronapandemie kam für den Flugverkehr einer Zäsur gleich – zuvor war es für die Branche stets aufwärtsgegangen. Mittlerweile hat sich die Lage jedoch wieder deutlich verbessert; das wird unter anderem an den Passagierzahlen der größten Flughäfen der Welt deutlich.

Kernaussagen in Kürze:
  • Mit knapp 105 Millionen Personen, die im Jahr 2023 abgefertigt wurden, ist der Atlanta Airport in den USA der größte Flughafen der Welt.
  • Die Passagierzahl im weltweiten Flugverkehr steigt immer weiter. Bis Ende des Jahres 2024 soll sie das Niveau der Jahre vor Corona erreichen und 2035 bei 6,5 Milliarden liegen.
  • In vielen Ländern soll das Fliegen nachhaltiger werden – die EU will hierfür vermehrt auf sogenannte Sustainable Aviation Fuels setzen.
Zur detaillierten Fassung

Im Jahr 2019 starteten weltweit knapp 47 Millionen Flüge mit insgesamt etwa 4,6 Milliarden Passagieren, so viele wie nie zuvor. Gründe dafür waren günstige Flugtickets, das hohe Bevölkerungswachstum und der steigende Wohlstand, durch den sich immer mehr Menschen weltweit eine Flugreise leisten können.

Im Jahr 2020 brach die Zahl der Flüge dann aufgrund der Coronapandemie massiv ein. Nach wie vor ist die Branche vom einstigen Höchstwert ein gutes Stück entfernt:

Im Jahr 2023 starteten weltweit rund 38 Millionen Flüge – das waren immer noch 19 Prozent weniger als im Jahr 2019. Sie brachten insgesamt rund 4,3 Milliarden Passagiere an ihr Ziel.

Im Vergleich zu 2022 haben die Passagierzahlen an fast allen bedeutenden Passagierflughäfen aber wieder deutlich zugelegt. Der größte befindet sich in den USA (Grafik):

Mit knapp 105 Millionen Passagieren war der Atlanta Airport im Jahr 2023 der am meisten frequentierte Flughafen der Welt.

So viele Millionen Passagiere wurden im Jahr 2023 an dem jeweiligen Flughafen abgefertigt Download: Grafik (JPG) herunterladen Grafik (EPS) herunterladen Tabelle (XLSX) herunterladen

Mit etwas Abstand folgt an zweiter Stelle der Flughafen Dubai in den Vereinigten Arabischen Emiraten mit 87 Millionen Passagieren.

In Deutschland kommt Frankfurt am Main auf die höchsten Passagierzahlen – dort wurden im Jahr 2023 knapp 60 Millionen Fluggäste abgefertigt. Im globalen Vergleich reicht das allerdings nur für Platz 16.

Im Jahr 2023 gab es weltweit 4,3 Milliarden Flugpassagiere – in den kommenden Jahren soll diese Zahl kontinuierlich steigen und 2035 bei 6,5 Milliarden liegen.

Der Flugverkehr hat sich hierzulande nur langsam von der Pandemie erholt: Im Jahr 2023 zählten die 23 Hauptverkehrsflughäfen in Deutschland rund 185 Millionen Fluggäste – nur 19 Prozent mehr als im Vorjahr. Weltweit betrug das Plus dagegen mehr als 40 Prozent.

Nach einer Prognose der International Air Transport Association (IATA) könnte die Zahl der Passagiere zumindest im weltweiten Flugverkehr bis Ende des Jahres 2024 wieder das Niveau der Jahre vor Corona erreichen – und in den kommenden Jahren kontinuierlich weiter steigen (Grafik):

Schon im Jahr 2025 dürften sich knapp 4,7 Milliarden Passagiere durch die Luft befördern lassen – also noch einmal 10 Prozent mehr als 2023.

So viele Milliarden Passagiere weltweit flogen bzw. fliegen im jeweiligen Jahr Download: Grafik (JPG) herunterladen Grafik (EPS) herunterladen Tabelle (XLSX) herunterladen

Für 2035 erwartet die IATA weltweit sogar mehr als 6,5 Milliarden Fluggäste. Viele Flughäfen bauen ihre Bodenfläche entsprechend weiter aus, um ihre Kapazitäten zu erhöhen. Die Betreiber des aufstrebenden Flughafens Dubai International arbeiten momentan zum Beispiel am Ausbau neuer Terminals und der erst 2018 eröffnete neue Flughafen Istanbul soll bis zum Jahr 2028 so ausgebaut werden, dass dort jährlich bis zu 200 Millionen Reisende abgefertigt werden können.

Weniger Kerosin, mehr Nachhaltigkeit

Ein weiterer Trend: In vielen Ländern streben Politik und Wirtschaft danach, den Flugverkehr – trotz steigender Passagierzahlen – umweltfreundlicher zu gestalten.

Dafür hat die EU im vergangenen Jahr den Grundstein gelegt: Sie möchte die Emissionen im Flugverkehr bis 2050 um 85 Prozent reduzieren, und zwar durch Sustainable Aviation Fuels (SAF). Sie werden überwiegend aus erneuerbaren Ressourcen wie Pflanzenölen, Algen oder Abfällen aus Landwirtschaft und Industrie gewonnen und sind damit nachhaltiger als fossile Brennstoffe. Ab 2025 sollen Flugzeuge in der EU bereits einen Mindestanteil von 2 Prozent an SAF tanken, im Jahr 2050 soll der Anteil der nachhaltigen Kraftstoffe dann bei mehr als 70 Prozent liegen.

Hinzu kommt, dass es im Eigeninteresse der Fluggesellschaften liegt, möglichst sparsame Flieger zu betreiben. Das getankte Kerosin stellt für sie einen gewaltigen Kostenfaktor dar und neue Flieger wählen die Airlines meist danach aus, wie viel Sprit sie benötigen.

So kommt der legendäre Jumbo-jet, die Boeing 747, laut Lufthansa noch auf knapp 4,3 Liter Kerosin je 100 Passagierkilometer, der neue Airbus A 350 begnügt sich dagegen mit etwa 2,5 Litern.

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