Landtagswahl Lesezeit 2 Min.

Sachsen: Chancen durch erneuerbare Energien

CDU, Grüne und SPD wollen den Ausbau der erneuerbaren Energien in Sachsen vorantreiben, wenn sie wieder Teil der künftigen Landesregierung werden. Die sächsische Bevölkerung steht dem mehrheitlich positiv gegenüber.

Kernaussagen in Kürze:
  • Am 1. September wählt Sachsen einen neuen Landtag.
  • Wirtschaftlich gesehen hat sich der Freistaat in den vergangenen Jahren positiv entwickelt: Sachsens Wirtschaftsleistung lag im Jahr 2023 bei etwas mehr als 38.000 Euro je Einwohner, 2019 waren es noch knapp 32.000 Euro.
  • Für das Bundesland ist der Strukturwandel insbesondere wegen des Kohleausstiegs eine große Herausforderung.
Zur detaillierten Fassung

Am 1. September wählt Sachsen einen neuen Landtag. Wirtschaftlich gesehen hat sich der Freistaat in den vergangenen Jahren positiv entwickelt. Unter der amtierenden schwarz-grün-roten Landesregierung ist das Bruttoinlandsprodukt (BIP) je Einwohner seit 2019 um gut 19 Prozent gestiegen. Zum Vergleich: Bundesweit stieg das BIP durchschnittlich nur um knapp 17 Prozent (Grafik):

Sachsens Wirtschaftsleistung lag im Jahr 2023 bei etwas mehr als 38.000 Euro je Einwohner, 2019 waren es noch knapp 32.000 Euro.

im Jahr 2023 Download: Grafik (JPG) herunterladen Grafik (EPS) herunterladen Tabelle (XLSX) herunterladen

Im bundesweiten Vergleich rangiert das sächsische BIP je Einwohner allerdings noch immer fast 22 Prozent unter dem Durchschnitt. Denn nach wie vor gibt es zwischen ost- und westdeutschen Bundesländern strukturelle Unterschiede.

In Sachsen ist der Strukturwandel insbesondere wegen des Kohleausstiegs eine Herausforderung – zwei von vier deutschen Braunkohlerevieren liegen teilweise in Sachsen.

Sachsen hat sich in den vergangenen Jahren wirtschaftlich positiv entwickelt. Der Umstieg auf erneuerbare Energien stellt den Freistaat aber vor Herausforderungen.

Gleichwohl ist auch in Sachsen die Energiewende in vollem Gange: Anfang dieses Jahres entfiel die Hälfte der mittlerweile installierten Anlagen zur Stromerzeugung auf erneuerbare Energien. Der mit Abstand größte Anteil an erneuerbarem Strom wurde in Sachsen durch Photovoltaikanlagen erzeugt (66,3 Prozent). Ausbaufähig ist dagegen die Stromerzeugung durch Wind (25,5 Prozent).

Von einem weiteren Zubau erneuerbarer Energien profitieren bald auch die sächsischen Kommunen, da sie an den Einnahmen beteiligt werden – so hat es der sächsische Landtag im Juni 2024 beschlossen:

Für ab 2025 genehmigte Windenergieanlagen erhalten die Kommunen jährlich 0,2 Cent je erzeugter Kilowattstunde, für Freiflächensolaranlagen 0,1 Cent.

Eine moderne Windenergieanlage mit 4,8 Megawatt Leistung könnte so einer Gemeinde jährlich bis zu 40.000 Euro einbringen.

Während CDU, Grüne und SPD den Ausbau der erneuerbaren Energien in Sachsen vorantreiben wollen, will die sächsische AfD die heimische Braunkohle fördern.

Und was ist mit den Sachsen selbst? Eine Mehrheit der Bevölkerung steht dem Ausbau der erneuerbaren Energien im Freistaat positiv gegenüber. Dies ergab eine Befragung des Sächsischen Staatsministeriums für Energie, Klimaschutz, Umwelt und Landwirtschaft im September 2023: Demnach sind 57 Prozent der Bevölkerung in Sachsen gegenüber erneuerbaren Energien sehr positiv oder eher positiv eingestellt.

Zudem ergab eine Umfrage des Meinungsforschungsinstituts infratest dimap vom Juni 2024, dass rund 43 Prozent der sächsischen Bevölkerung mit der amtierenden Regierung zufrieden oder sogar sehr zufrieden sind. Im ostdeutschen Vergleich liegt die sächsische Landesregierung damit weit vorne.

Das könnte Sie auch interessieren

Meistgelesene