Wie die Bevölkerung zu Windkraft steht
Obwohl die meisten Bundesbürger den Ausbau von erneuerbaren Energien befürworten, gibt es auch ablehnende Stimmen. Grundsätzlich ist die Ablehnung im ländlichen Raum größer als in den Städten, zudem sind im Osten mehr Skeptiker zu finden als im Westen.
- Knapp 85 Prozent der West- und 78 Prozent der Ostdeutschen begrüßen den Ausbau der Solarenergie.
- Dass die Windkraft weiter ausgebaut wird, befürworten 69 Prozent der west- und gut 54 Prozent der ostdeutschen Bevölkerung.
- Widerstand gegen den weiteren Ausbau der Windkraft gibt es vor allem unter den AfD-Anhängern in Ostdeutschland: Lediglich 27 Prozent von ihnen finden es richtig, dass neue Windräder aufgestellt werden.
Nur ein geringer Teil der Bevölkerung in Deutschland bezweifelt, dass der Klimawandel menschengemacht ist. Folglich begrüßen laut einer IW-Studie in Zusammenarbeit mit der Forschungsgruppe REXKLIMA (TU Dresden) knapp 85 Prozent der West- und 78 Prozent der Ostdeutschen den Ausbau der Solarenergie. Dass die Windkraft weiter ausgebaut wird, befürworten 69 Prozent der west- und gut 54 Prozent der ostdeutschen Bevölkerung.
Vor allem hinsichtlich des weiteren Ausbaus der Windkraft herrscht in manchen Bevölkerungsgruppen Skepsis: Lediglich 27 Prozent der AfD-Anhänger in Ostdeutschland finden es richtig, dass neue Windräder aufgestellt werden.
Allerdings hakt es an der Umsetzung, wie das Beispiel Windkraft verdeutlicht – dieses Jahr sind hierzulande erst 356 Windräder an Land mit einer Leistung von 1,3 Gigawatt neu installiert worden. Um die Klimaziele der Bundesregierung zu erreichen, wären 2024 jedoch Windräder nötig, die zusammen 6,2 Gigawatt produzieren.
Skeptischere Landbevölkerung
Dass der Ausbau der Erneuerbaren zu langsam vorankommt, liegt nicht nur an komplizierten Genehmigungsverfahren und zu viel Bürokratie, sondern auch an Vorbehalten der Bundesbürger. So herrscht vor allem hinsichtlich des weiteren Ausbaus der Windkraft in manchen Bevölkerungsgruppen Skepsis (Grafik):
In Westdeutschland lehnen knapp 13 Prozent der städtischen Bewohner den weiteren Ausbau der Windkraft ab, im ländlichen Raum sind es fast 18 Prozent.
In Ostdeutschland besteht das Stadt-Land-Gefälle ebenfalls, allerdings ist hier die Skepsis insgesamt deutlich größer.
Und wie sieht die Haltung je nach Parteipräferenz aus? Unter den Linken-Anhängern im Osten sprechen sich fast 79 Prozent für einen Ausbau der Windkraft aus, von den dortigen BSW-Sympathisanten nur 46 Prozent. Und lediglich 27 Prozent der AfD-Anhänger in Ostdeutschland finden es richtig, dass neue Windräder aufgestellt werden. Dazu passt, dass die AfD im Europawahlkampf die Bedrohung durch einen menschengemachten Klimawandel als Behauptung bezeichnet hatte, die „nicht auf wissenschaftlichen Erkenntnissen“ basiere.