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Wie lange man für ein Eis arbeiten muss

Sommerzeit ist auch Zeit für Eis. Um sich einen der Klassiker am Kiosk leisten zu können, müssen die Bundesbürger in diesem Jahr etwas länger arbeiten als im Jahr 2022.

Kernaussagen in Kürze:
  • Das IW hat erneut ausgewertet, wie lange die Bundesbürger für ein Eis vom Kiosk arbeiten müssen. Von den Klassikern ist für ein Magnum am meisten Zeit nötig.
  • Erhöht hat sich der Aufwand aber für andere Klassiker wie Capri, Cornetto und Nogger.
  • Günstiger als am Kiosk ist Eis weiterhin im Supermarkt. Dort wirken sich unter anderem die Lohnzuwächse der Belegschaft weniger stark auf den Eispreis aus.
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Mit höheren Temperaturen steigt die Lust auf eine Abkühlung. Der Griff in die Gefriertruhe des Kiosks im Stadtteil, Ferienort oder Schwimmbad ist dabei eine gern genutzte Option der Bundesbürger.

Das Institut der deutschen Wirtschaft hat für 2024 ausgewertet, wie lange die Menschen arbeiten müssen, um sich eine der beliebtesten Eissorten leisten zu können. Dazu haben die Forscher den durchschnittlichen Nettoverdienst pro Stunde in Relation zu den Eispreisen gesetzt. Besonders viel Zeit müssen Eisliebhaber demnach für einen Langnese-Klassiker investieren (Grafik):

Um sich ein Magnum leisten zu können, müssen die Bundesbürger in diesem Jahr durchschnittlich 7 Minuten und 17 Sekunden arbeiten.

So viele Minuten mussten bzw. müssen die Bundesbürger arbeiten, um sich dieses Eis leisten zu können Download: Grafik (JPG) herunterladen Grafik (EPS) herunterladen Tabelle (XLSX) herunterladen

Damit hat sich der Arbeitsaufwand im Vergleich zu 2022 so gut wie nicht verändert. Anders sieht das bei den ebenfalls beliebten Sorten Capri, Cornetto und Nogger aus: In allen Fällen stieg die notwendige Arbeitszeit pro Eis in den vergangenen zwei Jahren. Am stärksten fällt das Plus für ein Cornetto aus: 44 Sekunden mehr muss man arbeiten, um sich ein Eis dieser Sorte am Kiosk leisten zu können.

Die Daten zeigen, dass die hohe Inflation der vergangenen Jahre auch nicht vor den gefrorenen Leckereien haltgemacht hat – und die Lohnentwicklung da nicht ganz mithalten konnte, selbst wenn Eis in Deutschland weiterhin erschwinglich bleibt.

In den Supermärkten sind die Eispreise seit der Jahrtausendwende um etwa 50 Prozent gestiegen und damit deutlich geringer als am Kiosk.

Eine Besonderheit gibt es beim Waffeleis Domino: Zwar ist auch hier die Zeit pro Eis im Vergleich zu 2022 gestiegen, allerdings liegt sie noch unter dem Wert aus dem Jahr 2000.

Wer beim Eiskauf generell sparen will, sollte sich übrigens statt an den Kiosk in den Supermarkt begeben, denn dort sind die Preise in den vergangenen Jahrzehnten langsamer gestiegen. Die Preise verteuerten sich in den bekannten Ketten seit der Jahrtausendwende um etwa die Hälfte. Am Kiosk sind sie je nach Sorte meist doppelt bis dreimal so teuer geworden.

Das hat vor allem zwei Gründe: Zum einen schlagen Personalkosten für einen kleinen Kiosk deutlich stärker zu Buche als für einen großen Supermarkt. Zum anderen ist die Zahlungsbereitschaft der Menschen bei einem Spontankauf in der Regel höher als bei einem geplanten Einkauf in einem Supermarkt oder beim Discounter.

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